Ein weltweit tätiger Hersteller von Süßwaren setzte zuletzt ein Einspritzsystem mit einer zwölfköpfigen Pumpe und einem einzelnen Motor eines bekannten Wettbewerbers von LEWA ein. Das bereits aus den 1990er-Jahren stammende System konnte jedoch nur manuell bedient werden, was bedeutete, dass es rund um die Uhr von Bedienpersonal überwacht werden musste. Außerdem war es nicht mehr möglich, die Dosiermenge mit der erforderlichen Präzision einzustellen. Dies lag daran, dass die heute verwendeten natürlichen und biologischen Lebensmittelfarbstoffe eine hohe Viskosität von etwa 2.500 bis 3.000 cps haben. Im Gegensatz zu Farbstoffen auf Wasserbasis und den meisten Aromastoffen ist ihre Handhabung mit kleinen Bohrungsöffnungen und einer entsprechend niedrigen Fördermenge sehr schwierig und erfordert einen hohen Gegendruck.
Dies brachte einerseits Schwankungen bei den Anteilen der Farb- und Aromastoffe in der fertigen Zuckermasse für die Fruchtgummis mit sich. Andererseits führte die fehlende Automatisierung zu einem hohen Verbrauch an Trinkwasser und Energie sowie zu einem relativ hohen Produktionsausschuss, der vor allem bei teuren Aromastoffen ins Gewicht fiel. Schließlich hatte der Hersteller die technische Unterstützung für das rund 30 Jahre alte System eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt war völlig klar: Um die hohe Qualität der Süßigkeiten auch künftig sicherzustellen, musste ein neues Dosiersystem für die verschiedenen Farben und Geschmacksrichtungen angeschafft werden. Im letzten Jahr wandte sich der Kunde an LEWA Italien, woraufhin die Experten des Unternehmens speziell für diese Anwendung ein kundenspezifisches Dosiersystem mit zwölf Einzelpumpen entwickelten.
LEWA ecoflow bringt unterschiedliche Viskositäten und Durchflussmengen unter einen Hut
„Die größten Herausforderungen bei dem neuen Dosiersystem waren die strikten Platzanforderungen“, erklärte Andrea Boccotti, Vertriebsleiter bei LEWA Italien. „Als Teil der Produktionslinie durften die Abmessungen nicht die Maße des alten Systems überschreiten.“ Mit einer Größe von 2,8 x 1,2 m wurde das System in der Mitte der Produktionslinie installiert und konnte nur von vorn bedient und gewartet werden. Um sechs Farb- und sechs Aromastoffe mit jeweils sehr unterschiedlichen Eigenschaften bei der Förderung unabhängig voneinander handhaben zu können, empfahlen die Pumpenspezialisten ein kompaktes, aber dennoch hochflexibles System aus insgesamt zwölf LEWA ecoflow LDB-Dosierpumpen mit jeweils eigenem Triebwerk. Natürlich wurden alle Komponenten in Edelstahl 316L (lebensmitteltauglich) geplant. „Dieses Pumpenmodell ist extrem kompakt und platzsparend“, erläutert Boccotti, „aber gleichzeitig leistungsstark genug, um verschiedene Flüssigkeiten mit Viskositäten von 10 bis 3.000 cps ohne Einschränkungen zu dosieren.“
Die verwendeten Farb- und Aromastoffe unterscheiden sich aber nicht nur in ihrer Viskosität: Je nach Rezeptur müssen die Zutaten mit einer Durchflussrate zwischen 100 und 6.000 g/h in die Zuckermasse dosiert werden. Um die hohe Qualität der bunten Fruchtgummis für jede Geschmacksrichtung zu gewährleisten, durfte die Präzision nicht gefährdet werden. Deshalb verfügen alle zwölf LEWA ecoflow Dosierpumpen über eine separate elektrische Hubverstellung und einen automatisierten Regelkreis mit dem bewährten Coriolis-Durchflussmesser. „So lässt sich die Einspritzmenge für jeden der sechs Farb- und Aromastoffe präzise regeln“, so Boccotti weiter. „Damit wird nicht nur die Produktqualität gesichert, sondern auch der Produktionsausschuss minimiert und die Vergeudung teurer Inhaltsstoffe vermieden.“
Hoher Automatisierungsgrad erhöht die Produktivität
Die größte Verbesserung gegenüber dem alten System ist der hohe Automatisierungsgrad: Die neue Dosierlösung von LEWA Italien überprüft kontinuierlich den Füllstand der Lagertanks und die Durchflussmenge der Pumpen und gibt bei Abweichungen oder Problemen rechtzeitig eine Warnung aus. Da das System nicht mehr manuell überwacht und geregelt werden muss, kann es problemlos rund um die Uhr an bis zu sieben Tagen in der Woche laufen. Die rezepturspezifischen Parameter werden über ein übersichtliches 15-Zoll-Touchpanel eingegeben. Dort können auch bis zu 150 Rezepturen gespeichert und später mit wenigen Klicks abgerufen werden. Darüber hinaus ist das System Industrie 4.0-readyund kann ferngesteuert und in eine übergeordnete SPS integriert werden. „Für diese Art der Süßwarenproduktion benötigt der Hersteller ein kundenspezifisches Dosiersystem, das so viele Farben und Geschmacksrichtungen wie möglich verarbeiten kann. Mit dem flexiblen modularen Konzept konnten wir eine kundenspezifische Lösung entwickeln, die allen Anforderungen gerecht wird: vom geringen Installationsraum über die hohe Flexibilität bei der Dosierung bis hin zur zuverlässigen und automatisierten Steuerung der Fördermenge“, fasst Boccotti zusammen.